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Mit dem Auto nach Italien: Das müsst ihr wissen

Die Idee, mit dem Auto nach Italien zu reisen, hat ihren Reiz: Freiheit, Flexibilität und die Möglichkeit, unterwegs schon die Landschaft zu genießen. Doch spätestens, wenn man in einem Sommerstau auf der A22 bei Bozen feststeckt, fragt man sich, ob die Entscheidung so schlau war. Damit deine Anreise trotzdem entspannt bleibt, haben wir hier ein paar Tipps und Infos für dich:

Samstag: Der Stautag schlechthin

Viele Ferienunterkünfte in Italien – wie unser charmantes Ferienhaus in San Martino in Colle – bieten ausschließlich Buchungen von Samstag bis Samstag an. Also hieß es: früh starten. Geplant war Abfahrt um 4 Uhr morgens, tatsächlicher Start war um 5 Uhr morgens. Der Weg führte uns über München, Kufstein und den Brenner nach Südtirol. Klingt nach einer simplen Strecke, aber besonders ab Bozen wurde es mühsam: Stop-and-Go über 150 km, das kostete uns 3,5 Stunden. Um 20:30 Uhr waren wir endlich am Ziel.

Unser Tipp: Wer flexibelist, sollte unter der Woche reisen, um den Stoßzeiten zu entgehen.

Die Kosten: Maut und Sprit

Autoreisen nach Italien haben ihren Preis. In Österreich ist eine Vignette für Autobahnen Pflicht, die 10-Tages-Vignette kostet aktuell 9,90 € (Stand 2024) und kann auch digital im Voraus gekauft werden. Am Brenner kommen zusätzlich 11,50 € für die Durchfahrt hinzu, sofern man online zahlt. In Italien wird pro gefahrenem Autobahnkilometer Maut berechnet. Für unsere Strecke von der Brennergrenze bis nach Montecatini Terme (ca. 470 km) waren 35 € fällig – einfach, versteht sich. Rückfahrt? Nochmals 35 €.

Spritpreise sind ebenfalls ein Faktor: In Italien zahlt man derzeit etwa 1,80–2,00 € pro Liter Super (Stand 2024).

Unser Tipp: Das Pickerl für Österreich und die Brenner-Gebühren kann man schon in Deutschland vorab entrichten, zum Beispiel beim ADAC. 

Verkehrsalltag in Italien: Zwischen Harakiri und Charme

Italienische Autofahrer sind für ihre kreative Fahrweise bekannt. Blinkmuffel? Fast Standard. Kreisverkehre? Ein chaotisches Kunstwerk mit bis zu drei Spuren. Doch wer sich darauf einlässt, entdeckt eine gewisse Logik im scheinbaren Chaos. Spannend bleibt es allemal.

Die Straßenqualität variiert stark: Während die Autobahnen meist in gutem Zustand sind, ähneln viele Nebenstrecken eher einem Hindernisparcours. Dafür bremst einen die Schlagloch-Dichte immerhin auf natürliche Weise aus.

Parkplatzsuche: Geduld ist gefragt

Vor allem an beliebten Stränden und Sehenswürdigkeiten wird die Parkplatzsuche schnell zur Geduldsprobe. In der Hochsaison konkurrieren Urlauber und Einheimische gleichermaßen um die besten Plätze. Wer etwa sonntags an einem Strand wie Marina di Vecchiano in der Toskana anreist, sollte früh vor Ort sein – andernfalls kann die Parkplatzsuche Stunden dauern.

In Städten und touristischen Hotspots wie Volterra zeigt sich das italienische Improvisationstalent: Wenn alle Parkplätze belegt sind, wird kurzerhand eine neue Parkordnung geschaffen. Autos stehen kreuz und quer, Sackgassen entstehen, und die Nerven liegen blank. Eine clevere Lösung? Greife auf kostenpflichtige Parkhäuser in Städten zurück. Diese sind oft zentral gelegen und bieten deutlich mehr Struktur und Sicherheit.

Unser Tipp: Wähle nach Möglichkeit ruhigere Wochentage, um den Andrang zu vermeiden, und informiere dich im Voraus über verfügbare Parkmöglichkeiten.